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Ioana Cristina Goicea, Violine
Andrei Banciu, Klavier
spielen Werke u.a. von
Ludwig van Beethoven
Maurice Ravel
Johannes Brahms
Programm
L. van Beethoven: Violinsonate Nr. 5 in F-Dur (Frühlingssonate)
(1770 - 1827)
1. Allegro
2. Adagio molto espressivo
3. Scherzo - Allegro molto
4. Rondo - Allegro ma non troppo
Maurice Ravel: Tzigane
(1875 - 1937)
Pause
(In der Pause werden kostenfreie Getränke gereicht.)
Maurice Ravel: Violinsonate Nr.2
(1875 - 1937)
1. Allegro
2. Blues
3. Perpetuum mobile - Allegro
Johannes Brahms Sonate Nr. 3 d-Moll
(1833 - 1897)
1. Allegro
2. Adagio
3. Un poco presto e con sentimento
Zu den Künstlern
Die 1992 in Bukarest (Rumänien) geborene Violinistin Ioana Cristina Goicea hat bei ihren beiden bisherigen Auftritten in den Stiftskonzerten 2014 und 2017 so begeistert, dass wir nicht umhin konnten, sie dieses Jahr noch einmal zu uns einzuladen. Die junge Geigerin ist Preisträgerin zahlreicher renommierter internationaler Wettbewerbe. Und sie gehört unbestritten zu den weltbesten Geigerinnen der jüngeren Generation. Zuletzt gewann sie 2018 den Deutschen Musikwettbewerb und die Presse nannte sie zu Recht den „neuen Stern am musikalischen Firmament“. Als Preisträgerin des Deutschen Musikinstrumenten-fonds spielt Ioana Cristina Goicea seit Februar 2013 eine Violine von Giambattista Guadagnini, Parma 1761, aus dem Besitz der Bundesrepublik Deutschland.
Der 1985 ebenfalls in Rumänien geborene Andrei Bianciu ist den Besuchern der Stiftskonzerte seit 2017 bekannt, als er zusammen mit Ioana Cristina Goicea bei uns in Fröndenberg zu Gast war. Schon seit mehreren Jahren hat er allein und im Duo mit ihr zahlreiche internationale Musikwettbewerbe gewonnen. Als Solist und Kammermusiker ist er in allen großen Konzertsälen dieser Welt aufgetreten und wurde in der Fachpresse aufs höchste gelobt.
Zum Programm
Unter Beethovens Sonaten erfreut sich die Violinsonate Nr. 5 in F-Dur seit ihrer Entstehung besonderer Beliebtheit. Sie ist gemeinhin unter dem Namen „Frühlingssonate“ bekannt. Diese Bezeichnung stammt nicht von Komponisten selbst, sondern wurde der Sonate erst später gegeben. Ihren Namen verdankt diese Sonate zweifellos ihrer zarten und einnehmenden Melodik sowie ihrer schwärmerischen Grundstimmung, die das Werk trotz gelegentlicher Eintrübungen charakterisiert. Beethoven nannte diese Komposition noch „Sonate für Pianoforte und Violine“. Dies entsprach dem Musikempfinden seiner Zeit; es gab damals nämlich nur Klavierstücke mit begleitender Violinstimme. Erst Beethoven begründete (zusammen mit Mozart) mit seinen Sonaten die Gleichgewichtigkeit dieser beiden Instrumente.
Wie der Titel „Tzigane“ schon andeutet, ist das Stück im sympathischsten Sinne „zigeunerisch“ geschrieben. Es bietet wie die Musik der Zigeuner aufregende Tempi, eine Fülle von faszinierenden Überraschungen und verlangt vom Violinisten ein bis an die Grenzen gehendes Virtuosentum.
Schon mit den Satzbezeichnungen seiner Violinsonate weist Ravel darauf hin, dass er mit ihr etwas ganz anderes im Sinn hatte, als die Tradition dieser Gattung vorgab. Klavier und Violine verschmelzen nicht zu einer pathetischen Klangeinheit, sondern unterstreichen erkennbar die Unvereinbarkeit ihrer Klänge.
Mit seiner 3. Violinsonate wollte Johannes Brahms offensichtlich der ungarischen Volksmusik seine Reverenz erweisen. Das Besondere dieser Sonate besteht darin, wie Klavier und Geige auf eine ganz eigene Weise miteinander agieren. In dem ersten eher schwermütig klingenden Satz zeigt das Klavier in Solopassagen seinen ihm eigenen Charakter. Im zweiten Satz geht ein inniges Adagio der Violine in eine gesangliche Antwort des Klaviers über. Immer wieder erklingen Melodien, die so wirken, als würden Klavier und Violine miteinander singen.